Die heilenden tibetischen Atemübungen für mehr Lebensenergie und Energieausgleich
Die heilenden tibetischen Atemübungen, oft als Teil der tibetischen Traditionen des Yoga und der Meditation betrachtet, sind Techniken, die den Energiefluss im Körper harmonisieren und steigern sollen.
Sie zielen darauf ab, den Geist zu beruhigen, die Lebensenergie („Prana“ oder „Lung“ im Tibetischen) zu erhöhen und das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen. Diese Übungen sind seit Jahrhunderten ein wichtiger Bestandteil der tibetischen Medizin und der spirituellen Praxis.
Der Fluss des Lebens wird durch das Festhalten an Dingen und Menschen begrenzt.
Energie kann nicht frei fließen.
Unser Körper ist auf innere und äußere Bewegung angewiesen, um energetische Ausgewogenheit zu erlangen.
Wenn die Energie stagniert, werden wir krank, weil sie nicht mehr ungehindert fließen kann.
1. Lebensenergie (Prana/Lung) und Energiebahnen:
In der tibetischen Medizin und im Yoga spielt die Lebensenergie eine zentrale Rolle. Diese Energie durchströmt den Körper durch sogenannte „Energiebahnen“ oder „Nadis“.
Wenn diese Bahnen blockiert oder gestört sind, kann es zu körperlichen und geistigen Unausgeglichenheiten kommen. Die tibetischen Atemübungen (oft kombiniert mit Visualisierungen) zielen darauf ab, diese Blockaden zu lösen, die Energie gleichmäßig im Körper zu verteilen und das Wohlbefinden zu fördern.
2. Einfluss auf das Nervensystem
Tibetische Atemübungen haben eine stark beruhigende Wirkung auf das Nervensystem. Sie können den Parasympathikus (Ruhemodus des Nervensystems) aktivieren, der für Entspannung und Regeneration zuständig ist. Dies hilft, Stress abzubauen und fördert die Heilung im Körper.
3. Vorteile tibetischer Atemübungen
Die tibetischen Atemübungen bieten eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen:
• Steigerung der Vitalität und Lebensenergie: Durch die bewusste Atmung kann die Menge der aufgenommenen Lebensenergie erhöht werden, was zu mehr Vitalität und einem Gefühl von innerer Kraft führt.
• Stressabbau und Entspannung: Viele tibetische Atemtechniken helfen, den Stresslevel zu senken, das Nervensystem zu beruhigen und emotionale Spannungen zu lösen.
• Verbesserung der Konzentration und des Geisteszustandes: Durch die Atemübungen wird der Geist klarer und konzentrierter, und negative Gedanken können besser losgelassen werden.
• Energetische Balance: Diese Atemtechniken helfen dabei, das innere Gleichgewicht wiederherzustellen, das oft durch Stress, Unwohlsein oder emotionale Instabilität gestört ist.
4. Integration in den Alltag
Die tibetischen Atemübungen sind so gestaltet, dass sie leicht in den Alltag integriert werden können. Regelmäßige Praxis, oft nur für wenige Minuten am Tag, kann eine tiefgreifende Wirkung auf das Wohlbefinden haben. Sie können morgens zur Energiesteigerung, tagsüber zur Stressbewältigung oder abends zur Entspannung durchgeführt werden.
5. Spirituelle Dimension
Neben den gesundheitlichen Vorteilen haben tibetische Atemübungen eine starke spirituelle Komponente. In der tibetischen Tradition dienen sie nicht nur zur Harmonisierung des Körpers, sondern auch zur Reinigung des Geistes und zur Vorbereitung auf tiefere Meditationserfahrungen.
Die Atmung wird als Brücke zwischen Körper, Geist und Seele betrachtet. Zusammengefasst sind tibetische Atemübungen ein kraftvolles Werkzeug zur Erhöhung der Lebensenergie und zur Förderung eines ausgeglichenen und harmonischen Energieflusses im Körper.
Sie wirken auf körperlicher, emotionaler und geistiger Ebene und können sowohl zu einer verbesserten Gesundheit als auch zu einem tieferen spirituellen Bewusstsein führen.
Reinigende Atemübungen: Die rLung – Atmung
In der Tibetischen Medizin erfahren Körper, Geist und Seele die gleiche Zuwendung. Daher müssen körperliche Leiden in engem Zusammenhang mit geistiger Instabilität gesehen werden.
Ist der Geist zu sehr auf weltliche Dinge ausgerichtet, wird unser Körper im Laufe der Zeit davon beeinflusst werden und wird oft zum Auslöser von geistigen oder körperlichen Beschwerden. Das Glück wird von äußeren Strukturen abhängig und wir werden krank, weil diese Form von Glück sehr zerbrechlich ist und keine Beständigkeit hat.
Die Tibetische Medizin spricht davon, dass über 90% aller möglichen Krankheiten auf eine Störung der Windenergie rLung zurückzuführen sind.
Übung 1:
Zur Harmonisierung dieser Energie drücke mit dem rechten Daumen sanft den rechten Nasenflügel zu. Lasse nun die Atemluft nur durch das linke Nasenloch ein- und ausströmen.
Denke beim Ausatmen ganz bewusst an eine schwarze Energie, die aus dem Unterleib nach oben fließt, mit der verbrauchten Atemluft ausgeatmet wird und sich in der Erde auflöst.
Bei der Einatmung visualisiere immer eine reine weiße Energie, die mit der Atemluft in deinen Körper fließt, zum Nabel sinkt und dort die Lebensgier auflöst.
Die mKhrispa – Atmung
Die mKhrispa – Energie beeinflusst unsere Verdauung, den Stoffwechsel und das Feuer in uns. Gleichzeitig ist mKhrispa im seelischen Bereich mit dem Geistesgift der Aggression verbunden.
Eine unausgewogene Hitze ist zumeist der Auslöser von Aggressionsausbrüchen gegen unsere Mitmenschen oder gegenüber der eigenen Person. Krebs oder Polyarthritis gelten als Höhepunkt einer Autoaggressionskrankheit.
Ungelöste Konflikte, Schuldgefühle oder Schuldzuweisungen sowie Wut oder Ärger können unserem seelischen Gleichgewicht erheblich schaden.
Übung 2:
Durch die mKhrispa –Atmung wird unsere innere Hitze gezügelt und auf geistiger und körperlicher Ebene ein energetischer Ausgleich erzielt.
Schließe mit dem linken Daumen dein linkes Nasenloch und atme nur durch das rechte Nasenloch ein und aus. Stelle dir beim Ausatmen eine gelb-rote Energie vor, die aus der Körpermitte aufsteigt und mit dem Atem deinen Körper verlässt.
Durch das Einatmen wird rote Energie in deine Körpermitte geleitet. Diese reine Energie sammelt sich nun im Sonnengeflecht (Solarplexus) und neutralisiert so deine Aggressionen.
Ein guter Tipp für deine Gesundheit: Immer, wenn du das Gefühl des Ärgers in deinem Inneren wahrnimmst, solltest du sofort diese Atemübung praktizieren.
Die Badkan – Atmung
Sie wird zur Reinigung der Schleimenergie eingesetzt und hilft, auf geistiger Ebene loszulassen von Illusionen wie materiellem Besitz oder Festhalten an dem, was ist. Alles im Leben ist der ständigen Veränderung unterworfen. „Panta rhei“ – „alles fließt“ war schon für die Griechen eine wichtige metaphysische Erkenntnis.
Die Tibeter teilen den Fluss des Lebens in drei immer wiederkehrende Zyklen ein, das Rad des Lebens. Das Rad des Lebens umspannt die Geburt, das Leben und den Tod. Keines der drei Stadien ist subjektiv höher oder niedriger.
Umher geworfen auf dem Ozean von Smsara strebt der Mensch nach Erlösung aus dem ewigen Zyklus. Auch die westliche Welt könnte vom Loslassen aller Illusionen durch eine Veränderung unserer Denkweise profitieren. Jede geistige und körperliche Entwicklung kann nämlich nur erfolgen, wenn wir uns von alten Strukturen und Mustern lösen.
Übung 3:
Atme in tiefen ruhigen Atemzügen durch beide Nasenlöcher ein. Beim AA stelle dir eine graue, verbrauchte Energie vor, die deinen Körper durch die Stirnmitte verlässt. Die verbrauchte Energie fließt zur Erde und wird dort transformiert.
Das EA wird von einer reinen blauen Energie begleitet, die ebenfalls durch die Stirnmitte in deinen Körper strömt. Durch diese blaue Energie wird dein Gehirn von allen Illusionen gereinigt und du kannst dich ohne lähmende Verlustängste dem Fluss des Lebens hingeben.
Praktiziere anfänglich jede Atemübung 3 x. Später kannst du auf 5 -7 steigern.
Nach einiger Zeit wird sich eine angenehm spürbare Veränderung der körperlichen und geistigen Verfassung/Energie einstellen. Selbst Menschen, die zu Depressionen neigen, berichten, dass sie durch gezieltes Atemtraining eine wesentliche Verbesserung ihrer gesundheitlichen Situation erwirken konnten.
Das Audio findest du in der Mediathek unter Nützliches